Brief vom 26. April 1844

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 26. April 1844
Umfang: 1 Br. 4 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 3, Mappe 31
Signatur: NPCH.LPAC44.020

Beschreibung

Denkt an die Mutter, auch der Tochter geht es nicht gut: Sehr schlimm gewordene Brustwarzen, welche der kräftige kleine Junge ihr wund gesogen hat, Tochter Lucie leidet furchtbarste Schmerzen, konnte nie ohne von zwei Personen gehalten zu werden und laut zu schreien das Kind trinken lassen - sie hatte einen Überfluß an Nahrung und die schönsten Milchbrüste die man nur wünschen kann - allein die Warzen wurden so schlimm daß sie nicht nur große Wunden daran hatte sondern auch zu eitern anfingen. [...] Es kostete viel Überwindung und danach viele Thränen bis wir sie dafür stimmten eine Amme zu nehmen - Gott sei Dank fand der Doktor aber eine sehr gute - 7 Wochen erst entbunden 24 Jahre alt gesund ein herrliches Kind - prächtige Zähne und sehr viele gute Milch - dabey wie es scheint ein gutes heiteres Geschöpf, das Kind nahm die Amme, Thee und Graupenschleim wollte es allerdings nicht, Tochter machte schon die Erfahrung wie mit dem Mutterfrieden die Muttersorgen verbunden sind, ähnliche Lebensgeschichte der Mutter unseres Herrn baut jede Mutter auf, die Reise nach Livorno geben sie auf, sie wollen ein näher liegendes nördliches [...] Seebad wählen.