Brief vom 24. April 1836

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 24. April 1836
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 2, Mappe 23
Signatur: NPCH.LPAC36.008

Beschreibung

Tief schwarze Melancholie umgibt sie, Blut in größter Wallung, keinen anderen Rath wissen als sich das Leben zu nehmen, selbst meine sonst angebeteten Kinder wurden mir lästig, die Tage werden wieder besser, die Cottäge ist natürlich ein kleines Paradies, wie sehnlich wünsche ich dich herbei, komme jetzt schnell hierher, es ist natürlcih wündervoll aber wie schnell wird es vorbei sein, stelle dir es doch einmal nicht so schwer vor, fahre bis Frankfurt ruhe dich aus, bei diesem himmlischen Wetter bist du ja dann Abends bei mir und welche Freude und welcher Genuß für uns beide auch dir wird dies frische Grün, dieses Erstehen der Natur wohl thun ich habe schon so oft mich in Bitten u Beschwören und Anhören aller möglicher Gründe ganz erschöpft, daß ich bei Gott nichts anderes mehr zu sagen weiß aber dies Einzige noch: thue es deinem einzigen Kinde zur Liebe, entschließe dich rasch; forderte es Pückler von dir, du würdest es augenblicklich ermöglichen, darum thue dieses Mal für mich was du unbedingt für ihn thätst! Sehr freue ich mich der guten Nachrichten die du von ihm hast u so hübsch zu deinem Geburtstage gerade eingetroffen, Louis Pückler kann sehr gern 14 tage oder bis deine Zimmer fertig sind eines in unserm Hause beziehen bitte lasse es nur dem Portier sagen.