Brief vom 8. Oktober 1841

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 8. Oktober 1841
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 3, Mappe 28
Signatur: NPCH.LPAC41.025

Beschreibung

Nach Besuch Lucies in Carolath: Lasse noch Einmal mein dankerfülltes Herz dir sagen: wie so ganz es, den hohen Werth deiner treu bewiesenen Mutterliebe empfindet, wie besänftigende Nähe, jener unnennbare Zauber, den nur die Mutter auf ihre Kinder auszuüben vermag, auch selbst in dieser härtesten aller Proben, sich bewährt zeigte, und - einer bis in den Tod betrübten armen Seelen, den Trost verlieh in ihrem tiefsten Weh verstanden zu werden!, doch auch im Himmel bleibt sie ja unser Kind:, ein reiner Seraph steht sie im Chor der Engel, schauend das Antlitz Gottes und bethend: für die welche sie liebte und - - die ihr lehrten Gott lieben u seine Wege wandeln!, Wie sehr aber fühle ich den unschätzbaren Werth rathender Freundschaft - o sage dies auch dem guten Fürsten, danke ihm in meinem Nahmen, auf das Innigste, für seine liebenden Gesinnungen für dich, für mein Kind, und für uns - bitte ihn auch: uns seinen befreundeten starken Geist ferner zu leihen - es giebt Lagen im Leben, und besonders wenn so schweres Leid uns umnachtet, wo der Rath und die Hülfe eines solchen Freundes, so Noth thut - eine wahre Gottesgabe wird; danke ihm: daß er sie und seinem lieben Besuch verlieh! Wir werden es ihm nie vergessen! Mögte es nur möglich seyn: daß wir diesen Winter alle miteinander verlebten!