Brief vom 23. März 1835

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 23. März 1835
Umfang: 1 Br. 1 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 2, Mappe 22
Signatur: NPCH.LPAC35.006

Beschreibung

Bitte um Besuch der Mutter, Was die Cottäge betrifft, so haben wir eine herrliche Aquisition durch den prächtigen Rasenflor von 63 hochstämmigen Rosen und einer Rosenhecke gemacht, die du so viel ich mir erinnere auch einst in der Blüthe sahst, in dem Garten beym Posthause zu Neusalz, da jedoch der neue Besitzer an deren Stelle Gemüse u andere nutzbare Gegenstände sätzen und pflegen wollte, mussten die Rosenstöcke herausgenommen und sogleich gepflanzt werden, Muschwitz und ich fuhren nach der Cottage und bewerkstelligten dies nach unserem besten Einsehen und Erinnern dessen, was du gute Seele darüber äußertest, und gebe Gott, daß es deinen Beifall haben möge. Es ist nicht etwa jener kleine runde Fleck blos damit bepflanz worden, der dich v J empörte, sondern besser zurück größer und die höheren Rosen hinten, dann etwas Niedriger u im innigsten Kreis, die Rosenhecke, so daß wir hoffen, das Rosarie werde sehr schön werden - was nun die übrigen Anliegen betrifft so wird für junge Eichen u andere Sträucher die du auch brauchen solltest, gesorgt werden, der Aufseher ist Gärtner und Rheder war mit der Art wie er sich beym Verpflanzen benahm recht zufrieden und pflegte auch die Pflanzen sehr sorgfältig diesen Winter, u wird im April zu Rheder als Gartenarbeiter auf einige Zeit sich begeben, um die Art des Grashauens, die Behandlung des Gazons, u der Wege zu erlernen, daß die Anlage jetzt einer kleinen Wildnis gleicht ist ganz natürlich, weil es nur etwas Angefangenes ist, was nun der vollendenden Meisterhand [...] bedarf, Äußerungen die Einrichtung betreffend, Eckdivans sollen angefertigt werden, Besuch der Haugwitzschen Elegans, du weißt wie wenig ansprechend ihr Umgang ist.