Brief vom 30. Dezember 1833

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Muskau
Datum: 30. Dezember 1833
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 6, Mappe 61
Signatur: NPCH.ACLP33.004
Betreff: Cottage in Carolath, Sturm in Muskau, Madame Dubarry

Beschreibung

Sturm über Muskau, das alte Grundgemäuer wird erschüttert, Pückler setzt wegen der Witterung seine Reise von einem Tag zum anders aus, Lucie plant während Pücklers Abwesenheit bis zum März nach Carolath zu gehen und dort zu gärtnern und bei der Einrichtung des Cottages zu helfen, Wie lebst du, was treibst du? Erhälst du angenehme Nachrichten aus Berlin? Bist du eine Nachbarin im [Schumannschen] Hause? Ach wie würde mich das freuen. [...] ich stehe spät auf, lese, schreibe, bin außer der Kirche, seid Carolath nicht vor der Hausthüre gewesen, Abends eine Parthie Whist und ein piquet mit dem Lou zuletzt, sieht nicht viele Leute, Assesor Kahl aus Liegnitz, ein faeschen aus der preußischen burocratie Welt., Adelheids Urteil über die Dubarry Memoiren ist sehr richtig, So viel ist gewis diese immoralitaet der höheren Stände, dies affectiren des Lasters und das sich darauf einbilden, ist fern von der Gegenwart! Auch mache ich dich auf einige doch sehr interessante Produktionen aufmerksam. Zugeben muß man, daß die französischen Novellenschreiber die deutschen Schaefer Tiecks und [J...] überflügeln. Eugen Sue, Balzack, ex ex. Willst du denn nicht einiges davon haben?