Brief vom 28. August 1829

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Muskau
Datum: 28. August 1829
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 5, Mappe 57
Signatur: NPCH.ACLP29.014
Betreff: Reisepläne, Verhältnis zu Pückler

Beschreibung

Nach Besuch von Adelheid, kann nicht zur Tochter: Pückler ist fest gebunden - da wünsche ich ihn nicht zu verlassen, Pückler reist aber bald nach München ab, Verhältnis zu Pückler: Ich wünsche doch aber, mit ihm nicht in Carolath zu sein! Unser Verhältniß ist so ein ganz eignes, in der Welt unübliches! Das würde mich am dritten Orte vielleicht erdrücken - denn wies drückt, in Muskau, wo wir zurückgezogen, auf uns selbst leben, berechtigt sind: nur hier also wo man den Zusammenhang unserer, noch bestehenden Verbindung, und mein Opfer wie mein späteres Streben und Wirken würdigen kann - nur hier kann ich ungestört an Pücklers Seite aufwarten. Gern schickte ich dir Brocolis, allein es ist keins da und erst in 8 Tagen wieder solcher zu [gewärtigen]. Die Brautjungfer aber folgt anbei - ich scheide nicht ohne Rührung von dem treuen Thiere und bitte dich dringend pflege sie sanft bis zum Tode! Vielleicht erfreut sie dich noch mit Nachkommenschaft, und sollte diese Hoffnung sich nicht realisieren auch ihr Beinübel ihr zu viel Schmerz machen, so gib ihr oder lasse ihr durch einen Pistolenschuß einen ehrenvollen Todt geben. Was hälst du von den Russen und Türken? Beide sind mir fatal und ginge es wie ich wünsche, so würden keine Muselmänner und keine Moskowiter Herrn mehr vor Constantinopel sein.

Kommentar

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