Brief vom 21. Juni 1844

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 21. Juni 1844
Umfang: 1 Br. 6 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 3, Mappe 31
Signatur: NPCH.LPAC44.034

Beschreibung

Du sollst nicht, wie King Lear, mit deinen schneeweißen Lockchen, ohne Bedeckung gehen, und dein ungerathenes Kind anklagen!, Häubchen aus Glogau hat der Mutter gefallen und Adelheid ist froh darüber, legt ihr nun das Pendant davon zu Füßen, mit den Wünschen, daß du es mit Gesundheit und Zufriedenheit tragen, dich an dein Kind erinnern mögest, wünscht sich die Nähe der Mutter, hat sich sehr gefreut über die Bücher und Journal Sendung, bittet um Chateaubriands letztes Werk, ihr Vater ist ihr leider sehr entfremdet, hat ganz andere Umgebungen und Gewohnheiten, hat einen allerliebsten herzlichen Brief von der Herzogin von Meiningen bekommen, in welchem sie mir schreibt, daß der König von England, sie selbst und der Herzog sich sehr freuen würden Heinrich und mich zu sehen in Liebenstein., sie werden aber nicht bei ihnen wohnen, freut sich dennoch darüber, der König von Hannover, die Herzogin von Kent, die Landgraefin von Hessen pp. werden auch herkommen wir bleiben natürlich nur ein paar Tage [...]., spricht über ihre mögliche Reiseroute von Meiningen nach Würzburg, [...] bis Mainz und dann auf dem Rhein bis Constanz u von dort über Bregenz durch Tyrol u Vorarlberg nach Gastein. Es ist freilich eine weite aber sehr schöne Tour [...], die Kinder bleiben leider allein in Cuxhaven mit Babychen, die Bilder der seeligen Adelheid erhältst du gleich nach unserer Abreise, erblickt sie immer als Engel im Geiste [...] im weißen flatternden Gewande mit langen luftigen Lockchen, noch bitte ich dich auf meine Kosten nicht nach der Copie sondern nach dem Kügelschen Original mein Bild im kleinen Maaßstab miniatur mahlen zu lassen von Herrn [Kröpke] und zu der Figur den Krügerschen [Steindruck] aus deiner Garderobe zu nehmen mit himmelblauem Kleide wo möglich an der Coiffure einige längere Lockchen anbringen zu lassen, sie will ihrem Mann ein Jugendbild schenken, sie bedauert sehr: daß in dem Almanach das Lebensbild von Mundt fehlt von Seite 63 fängt dieses an und das Interessanteste für uns ist nicht darin. Hast du es so schicke es bitte mit Chateaubriands letztem Werke nach Berlin [...], Grüße an den Fürsten und Billy.