Brief vom 28. Mai 1838

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 28. Mai 1838
Umfang: 1 Br. 4 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 2, Mappe 25
Signatur: NPCH.LPAC38.009

Beschreibung

Beruhigende Nachrichten von Pückler, sie kann verstehen, dass sein Entschluß noch ein Jahr länger entfernt zu bleiben sie tief betrübt, tröstet die Mutter: ein Jahr rollt schnell vorüber, ist froh, dass sie fernab vom Berliner Mummenschanz und der Jubelfeiern zu Ehren des Monarchen, der Monarchien, des künftigen Thronbesitzer nebst künftiger Thronbesitzerin ist, Also wie eine Masquerade kömmt mir jene Zusammenkunft der hohen Herrschaft vor die bleiche Kaiserin, die mit Federn herausgeputzte Königin und alle die äußerlich höfisch freundlich grinsenden Gesichter der innerlich zum Tode gelangweilten Personen mögte dazu sehr beitragen denn alle und wohl am meisten unser guter König werden gewiß froh sein wenn es vorüber ist es ist vielleicht das letzte Mal daß sie so alle zusammen kommen! - das Bild der F v Krüdener habe ich gesehen sie muß sehr schön sein, wenn sie nicht ohne Einfluß ist so scheint dies an dem Nahmen zu haften da ja einst ihre Schwiegermutter auch auf den Kaiser Alexander solchen gehabt haben soll. Mir ist es gewaltig einerley was sie alle zusammenbrauen Tayllerands Ende ist wieder eine große Schule für die sogenannten Großen der Erde! Schade das er verboten hat seine Memoiren vor 30 Jahren zu puplicieren es wäre ein interessanter Blick hinter die Culissen geworden., dankt für die schönen so herrlich besorgten Gegenstände.