Brief vom 23. November 1831

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 23. November 1831
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 2, Mappe 18
Signatur: NPCH.LPAC31.023

Beschreibung

Sorge um Heinrich und Lucie, die trotz der Cholera nach Berlin reisen, sie selbst ist krank, ein Blutsturz, bedarf der Pflege, tiefe Ohnmachten, Heinrich: und wie sehr, wie innig liebe ich diesen Mann, der bey so vielen ausgezeichnet edlen und schönen Seiten seines Wesens, doch durch diese Charakterlosigkeit und die daraus entspringenden Launen seine zärtliche Gattin, seine einzige wahre Freundin auf Erden oft oft in Verzweiflung stürzt, und für mich und alle seine beständige Umgebung, ein Leben, das bey so vielen Vorzügen der Lage, ein Paradies sein könnte, eigentlich zur Hölle oft macht. Gott ist es allein bekannt, wie viel ich dadurch schon gelitten habe, noch leide und immer leiden werde - doch dies sind ja von den harten, heimlichen Prüfungen, die das weibliche Geschlecht tragen muß, ohne klagen zu dürfen!, Heinrich bekundet ihr seine Liebe, das entschädigt für viele trübe schmerzliche Erfahrungen, heilige Pflichten gegen Gatten und Kinder, trübe Novemberwitterung, General Clausewitz, der Brühl ihr Mann, ist ein frappanter Fall, Marie von Brühl.