Brief vom 17. August 1827

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
Ort: Carolath
Datum: 17. August 1827
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 1, Mappe 14
Signatur: NPCH.LPAC27.011

Beschreibung

Nach Besuch in Muskau, die Größe deines Opfers getrennt von dem Mann zu leben den du entbehrst ist zu fühlbar, in jeder Minute wird sie es mehr, und wenngleich es eine große Seele seyn mußte in welcher der Gedanke daran gebohren ward, so zittere ich doch steets mehr für die zerstöhrenden Folgen dieses Schritts, der noch so manche harte schmerzvolle Kämpfe deinem gefühlvollen Herzen kosten wird. Wohl weiß ich es kein Klagen wird je deiner, doch gewiß oft schwer bedrängten Brust entschlüpfen - umso mehr muß diese Centnerlast dich erdrücken - und glaube nur daß mein Herz, dem deinen so ähnlich alles alles fühlt was auszudrücken keine Sprache fähig ist - ich spreche nie mit dir darüber weil es mir als Tochter ja nicht zukömt das zu berühren worüber du ein tiefes Schweigen beobachtest - und halte es meiner kindlichen Liebe zu Gute daß meine Feder mehr wagt als mein Mund!, Lucie ist in Muskau die Schöpferin so vieles Guten, Reitzenden, Trefflichen, sie ist die wohlthtätige Fee, Muskauer Park: schön geebnete Wege, prächtige Baumgruppierungen, Blumenstücke, grüne Flächen, Geldangelegenheiten.

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