Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Hermann Heinrich von (1785–1871)
Ort: Berlin
Datum: 11. Januar 1836
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 1, Mappe 1
Signatur: NPCH.HPAC36.001
Lieber Pückler!
Nimm die herzlichen Grüße und besten Wünsche deiner Freunde aus dem
Vaterlande hingesendet in weite ferne schönere Länder - freundlich und
herzlich auf wie sie dir zugedacht sind und dich oft begleiten - Gewiß
nicht blos beim Wechsel eines Jahres den unsere Sitten besonders
désignieren um sich theils wirklich wohlgemeinte theils wie durch
Gewohnheit hervorgebrachte Wünsche auszusprechen, sondern weil ich dir
in der That aus dem Grunde meiner Seele alles dasjenige Gute wünsche und
gönne was du dir nur immer selbst wünschen magst, geschieht es daß ich
dir nun die Zusage alter aufrichtiger Freundschaft wiederhole und dir
recht liebevoll des Himmels besten Seegen und der Erde angenehmste
Freuden wünsche - und uns aber diejenigen dich selbst bald wieder zu
sehen! - Nimm auch meinen und der Meinigen herzlichen Dank für dein
freundschaftliches Andenken das du uns auf so liebenswürdige Weise
vielfach bewiesen glaube mein guter Lou daß ich u wir alle jeder nach
seiner Individualität es zu empfinden, zu schätzen und dankbar
anzuerkennen wissen, Heinrich trägt mir herzliche Grüße an dich auf er
kehrte so eben ermüdet von einer Jagd zurück die er sich bemühte den
Prinzen des königlichen Hauses zu geben auf der bei einer Kälte von 18
Grad einige Meilen von hier in sandiger Wüste 1 ½ Füchse erlegt wurden -
auf seinen eigenen Herbstjagden wurden diesen Herbst über hundert Hirsch
erlegt, Reisepläne für die Töchter, die sich in Paris und Italien
bilden sollen, Liebe zur Kunst soll gefördert werden, Ähnlichkeit
der Tochter Lucie mit der Mutter Lucie, Dank für hübsche Sächelchen.