Brief vom 25. Februar 1826

Von: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
An: Pückler-Muskau, Hermann Heinrich von (1785–1871)
Ort: Carolath
Datum: 25. Februar 1826
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 1, Mappe 1
Signatur: NPCH.HPAC26.001

Beschreibung

Pücklers Nachrichten bewegen ihr Inneres, Handlungsweisen meiner theuren Mutter will sie aber wie gewohnt schweigend ehren, Möge die reine Absicht der edlen Seele gelohnt werden und sie dich jenes Glück erzielen sehen welches du hoffst, denn daß sie sich mehr Stärke zutraut, als ihr zärtliches, dir so vollkommen anhängendes Herz, besitzt, befürchte ich eben so sehr, als, du kaum einen genügenden Ersatz für dasselbe finden wirst! Wenn auch ihre ganze Freundschaft dir bleibt, wenn die Stimme des Königs so wie diejenige des besseren Theils des Publicums, die Sache aus dem richtigen Gesichtspunkt betrachtend, nicht tadelt, so glaube ich doch fast daß entweder deine zweyte jüngere Gemahlin oder meine theure Mutter höchst unglücklich werden muß, Lucie würde ein neues Eheglück Pücklers in der Nähe schwerlich ertragen, ja ich zittere für ihr theures Leben, wenn ich die Lage der Dinge mir ganz vergegenwärtige! - doch ich will das beste hoffen. [...] Durch die Freimüthigkeit meiner Äußerungen über ein so außerordentlich zartes Verhätlnis, glaube ich am besten zu beweisen daß weder mein Mann noch ich die Hoffnung aufgebe dir befreundet zu bleiben, und dir alles erdenklich Gute zu wünschen, dir diese Versicherung gebend bleibe ich lieber Fürst, deine wahrhaft ergebene Freundin.