Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: ohne Ort
Datum: ohne Datum
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 7, Mappe 77
Signatur: NPCH.ACLPXX.022
Schickt Adelheid 40 Ellen baumwollenen Levantine zum Ueberzug deines
Schlaf Sophas und zwei Gardinen, am Fenster die blos in
herunterhaengenden weiten Theilen, grade und mit einer Quetsch Falte bei
jedem Ring, von einer Handbreit in der goldenen Stange, und zum zurück
werfen, an diesen Kugelhaltern sein muß. Frange und Schnüre folgen
gleichfalls! Das Schlafsopha muß nun noch ehe es bezogen wird, mit
Rosshaaren plattiert werden. Was die Tapete betrifft, so hast du hier
eine Probe, des grünen Velours Papier. Sonst hat man es nicht in dieser
Farbe. Das Stück zu 16. oder 17. Elle kostet 4 Thaler. Dein Tapezier muß
nun bestimmen wie viel Ellen er braucht denn dies weiß ich nicht, da der
Grund Riß die Bögen nicht besorgt. Ich würde jedenfalls nun den
baumwollnen Levantine nehmen. Es wird nicht geklebt, aber aufgespannt:
und falls an die Bögen, das zusammen Passen, eine üble Ansicht machte;
kann der Mann von diese Schnüre brauchen welches gewis recht hübsch
aussieht. Ich setze voraus daß rund herum, alles mit ganz schmaler
Goldleiste umgeben wird. Brauchst du nun noch mehr Lévantine: so bemerke
ich: daß dies zum [...] und Schlafsopha könnte genommen werden. Für die
Gardine würde ich und überhaubt für den weiteren Bedarf, nachschicken.
Die Tapeten wählst du selbst beim Tapetenfabrikant Arnold, [...]: und
ich würde bitten, daß dein Bau Inspektor, sie directe dort gleich
bestellt.
Nun liegt noch eine Borte bei, die freillig die größte [...] des Sopha,
und die Gardinen ausmachen würde. Sie kostet aber die Elle 4 [p..] und
bevor ich die Ausgabe machte wollte ich deinen Consens nebst Bedarf-Maaß
haben.
Was die Eck Divans betrifft, so rathe ich nochmals sie vom Tapezier bei
dir machen zu lassen. Es ist dabei nichts zu thun, als irgend eine Art
des Polstern, von einer deiner Divans im Modejournal zu wählen - unten
kömmt eine 3 Finger hohe Sole von braun polirten Holz, und auf den Theil
der die Ecke ausfüllt, ein Blatt wie das eines Tisches, nur in der Form,
wie die Rundung läuft. Hier apeupres die Angabe [...] kömt es dir hier
durch Hidtel gemacht. Von des Königs Aufenthalt in Warmbrunn hörte ich nichts sondern, daß er
bestimmt nach Teplitz geht, wie immer: wo er Kissinger Wasser trinken soll.
Nachher kömmt er erst nach Schlesien, und ich glaube dein Mann hat Zeit
sein [Bad] recht ruhig zu nehmen für das Ende Monat July, aber wird er
sich schon [disponilelle] halten müssen. Du willst alos nirgends
hingehen - und hast sehr recht. Die Weimarschen Herrschaften sind schon
fort! Noch der Herzog von Coburg hier.
Adieu von ganzer Seele deine treue Mutter.