Brief ohne Datum [vermutlich nach dem 3. März 1832]

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: ohne Ort
Datum: ohne Datum [vermutlich nach dem 3. März 1832]
Umfang: 1 Br. 3 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 7, Mappe 77
Signatur: NPCH.ACLPXX.020

Beschreibung

Die Phantasie, macht den 3tn März immer rosig, denkt an die Geburt Adelheids, das kleine Köpfgen nicht viel größer als ein Apfel, von einem Mützgen mit grünem Band gebunden aus dem Wickelkissen hervor sah; an Fingergen, wie Bindfäden, deren Bewegungen nebst einigen krausen Grimacen der Stirne und des Mäulgen, das köstliche Zeichen waren das es keine Puppe, aber ein Kindgen sei, dankt für Brief Adelheids, froh über ihre Fortschritte in Kunst und Wissenschaft, Meine Lebensphilosophie geht also dahin jetzt erstaunt viel für den Moment selbst zu thun, das meiste davon zu erwarthen. Deshalb will ich auch gar nicht annehmen, daß die schöne Perle des Frohsinns bei dir verloren gegangen sein soll! Warum meine Tochter, vom Vater hast, hattest du so ungemein viel Leichtigkeit das Aufnehmen, das Fassen, das Mittheilen - eine seltene Liebenswürdigkeit dadurch! Streife also das ab, was dich schwerfällig macht, und wie nur ein fremder Stoff an deiner geistigen Natur sich äußert!