Brief vom 19. Juni 1846

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Branitz
Datum: 19. Juni 1846
Umfang: 1 Br. 4 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 7, Mappe 74
Signatur: NPCH.ACLP46.011

Beschreibung

Frage nach Befinden der Tochter, ich wollte du wärst schon auf dem Wege nach deinen wundervollen Bergen, wo ich dich so gern begleitet haben würde. Allein, böse Mische, du hast mich ja nicht einmal dazu aufgefordert, Pückler war sehr leidend, Helmine, o meine arme Helmine leblos fast - schon einer Leiche gleich, wie ihr betrübter Mann mir schreibt: und doch noch athmend: um zu leiden. Doch ich will das Bild dir nicht zu finster malen, Deine Aufträge zur Verschönerung der Villa Adelheidt - des lieblichen Tempels den deine Mutterliebe schuf. Die Zeichnung des dahin führenden ist in den Händen eines geschmackvollen Bau Meisters! Ich erwarte solche alle Tage und einen Aufschlag über die Kosten des Blumenbrunnen. Was nun den Wallek anbetrifft so kann ich dir seine Rückkehr nach Carolath nicht mehr versprechen. Ich bringe ihn vielleicht einmal mit, wenn ich auch bei dir wieder in Funktion trete: aber genau überlegt: so würde doch, willst du die Villa in ihrer Umgebung, wie es nöthig ist, unterhalten lassen, eine fortgesetzte Pflege, und da du mit dem jungen Kleemann so zufrieden bist; so wird es sich gewiß am besten mit ihm einrichten: besser einen Gehülfen zu halten: welcher unter seiner Leitung stehend das Treibhaus und die Anlagen um dem Hause deiner Kinder besorgt., deinem Mann sage tausend Liebes für die Werke seines wirklich schönen Talentes. Werde indessen. Du! nicht neidisch, über dies Lob: angehende Raphaela , besser Claudia Lorraina.