Brief vom 21. Februar 1836

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Berlin
Datum: 21. Februar 1836
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 6, Mappe 64
Signatur: NPCH.ACLP36.002

Beschreibung

Entführung von Adelheidt Junior betrübt sie, nach dem Besuch bei der Großmutter wieder in Carolath, war bei vielen Ereignissen in Berlin, Heinrich wird ihr erzählen vom Costûme Ball beim Herzog, Amazonen mit flammendem Helm, von den Louis XIV Ritter, das Fest war sehr schön. Ich speiste an dem Tisch der Kronprinzeß, das Cabinet war mit Blumen gescmückt, die Decke mit einem Netz bespannt [...] worauf hunderte von Blumen ausgestreut lagen die die Rolle der Sterne einnahmen. Im tieferen Grunde glänzte es wie eine ganz golden Decke. Der Effeckt war zauberhaft. Die übrigen Wände künstlich und geschmackvoll drapiert. Gestern war großer Ball beim Graf Rheder und noch mehrere Lustbarkeiten werden vorbereitet und erwartet, Berliner Klatsch, neue Theaterstücke, ein neues allerliebstes Ballet, von Pückler habe ich leider keine Nachricht - und da ich nun seit fast 2 Monate nichts von ihm weiß, fängt mein Herz wieder an zu sorgen und unruhig zu werden - Von tausend Befürchtungen, ewig bewegt zu sein ist nun einmal mein Schicksal!, Hier hast du, mein Herz, eine werthvolle Gabe des verehrten Geheim Rath von Staegemann und in diesen Sonetten wird dich das Erhabene und Zarte erfreuen., Eine Gräfin Einsiedel, geborene Fürstin Reuss, Schwester der Reichenbach soll zu Pr. Wilhelm kommen. Die Berg coquettirt indessen sehr um die Stelle zu haben. Für die Gr. Voss ist die Rechte noch nicht offen: sie ist dermalen zu kränklich.