Brief vom 26. Juni 1832

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Muskau
Datum: 26. Juni 1832
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 6, Mappe 60
Signatur: NPCH.ACLP32.012

Beschreibung

Pückler wollte heute nach Berlin reisen, liebe Adelheidt, und dir zum Theil mündlich viel auf deinen lieben Brief Antwort bringen! Er bleibt und ich schreibe dir daher nur ganz flüchtig einige Worte, denkt an Adelheid, verfolgt mit Liebe und Zärtlichkeit ihr Leben, Adelheid soll ihren Mann unbedingt begleiten - auch wegen seiner andauernden Kränklichkeit, die Kinder soll sie nach Muskau schicken: Mich würde nicht glücklicher machen als sie in meinen Händen zu besitzen, meine unangreifliche Ansicht: wie, daß der Frau auf Erden nichts höheres und muthigeres obliegt als in ihrem Beruf der weiblichen Pflege, Aufmerksamkeit und Sorge sich geltend und nützlich zu machen: um ihre Haubtpflicht und Bestimmung zu erfüllen, wie alles dasjenige immer fester zu knüpfen, was sie mit ihrem Mann in jedem Lebens Interesse, wie in dem liebevollsten vertrautesten Verhältnisse vereint, Reisepläne, nach Carolath kommt sie vorerst nicht, will wie Heinrich nach Salzbrunn gehen und kuren, dann nach Carlsbad, im August, traurig, dass sie nicht gemeinsam mit Adelheid in Berlin ist, ihr Bruder ist gealtert, freut sich unbeschreiblich für Pr. Friedrich: ich bin ihm sehr wahrhaft ergeben und er hat mich recht gedauert, das Unglück der Wettrennerei hatte ich schon sehr beklagt, heute sind es 36 Jahre, daß mich eine Eule freite.