Brief vom 20. April 1818

Von: Pückler-Muskau, Lucie von (1776–1854)
An: Carolath-Beuthen, Adelheid von (1797–1849)
Ort: Metz
Datum: 20. April 1818
Umfang: 1 Br. 2 Bl.
Standort: Pückler-Archiv Branitz, Kasten 5, Mappe 47
Signatur: NPCH.ACLP18.016

Beschreibung

Wir wollten nach Coblenz reisen um unsere Boparter Fenster zu sehn und die Sache endlich zu beendigen. Um 12 Uhr verließen wir Frankfurth nachdem wir noch bei der Golz gewesen die uns zu Mittag gesehn wo wir die zwei Schlossers und Schlegel und seine Frau fanden., die Freunde sind ihr fremd geworden, Du glaubst nicht wie schwer es mir wurde Deutschland zu verlassen - und dieses Lande ist mir unheimlich, auch gefällt mir wenig in Frankreich, die Franzosen mag sie nicht, vor allem nicht deren Prahlerei im Ausland, die wohlthuende lieblich Höflichkeit gefällt ihr aber, in Metz waren sie im Hotel de Nord, Hotel war schmutzig, Staub ganzer Generationen, Ungeziefer usw., nur das Essen ist gut, besuchten die Kathedrale, die das herrlichste ist was ich je von gothischer Baukunst gesehen. Es läßt sich nicht leicht etwas erhabeneres denken und ein eigenes Gefühl ergreift die Seele wenn man jenen hohen ernsten Charakter wahrnimmt, der so fern von der Zeit in der wir leben. [...] Zersplittert und ins unendliche zertheilt sind unsere Werke unsere Ansichten, unsere Wünsche und Begierden. Das Ganze und Vollendete bringt weder unsere Kunst hervor noch gestaltet sich mehr in unserem Leben., findet die Stadtbibliothek interessant, bei Denons Werk über Ägypten hielten wir uns etwas auf, schöne Landschaft um Metz, Schauspiel ist wieder der Inbegriff alles Schmutzes, sah die deux anglais und la maison en [v]oliere.

Kommentar

unvollständig, Schluss fehlt